Der Strommarkt ist volatil – und genau hier setzt das Strom-Tranchenmodell an: Statt alles auf einen Zeitpunkt zu setzen, kaufen Unternehmen Strom in Teilmengen (Tranchen) über das Jahr verteilt. Diese Strategie verbindet Sicherheit mit Marktchancen und eignet sich besonders für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch bei Strom und Gas.
Tranchenmodell in Kürze
- Definition: Beim Strom-Tranchenmodell wird der Energiebedarf eines Unternehmens in mehrere Teilmengen („Tranchen“) aufgeteilt und über das Jahr verteilt eingekauft.
- Ziel: Preisrisiken reduzieren, Flexibilität erhöhen und Marktchancen nutzen – ohne die Planungssicherheit zu verlieren.
- Geeignet für: Unternehmen ab ca. 1 Mio. kWh Jahresverbrauch, insbesondere aus Industrie, Mittelstand und öffentlichem Bereich.
- Tool-Tipp: Mit digitalen Lösungen wie ecoplanet lassen sich Timing, Preisfixierung und Reporting automatisieren.
Was bedeutet Tranchenmodell in der Strombeschaffung?
Das Strom-Tranchenmodell ist eine Methode zur Energiebeschaffung, bei der Unternehmen ihren Jahresbedarf nicht auf einmal, sondern in Teilmengen zu mehreren Zeitpunkten einkaufen. So kann auf günstige Marktpreise flexibel reagiert werden. Jede Tranche wird separat an der Börse fixiert.
Warum sich das Tranchenmodell lohnt – Vorteile auf einen Blick
- Preisrisiko senken: Kein Risiko, den gesamten Bedarf zum ungünstigen Zeitpunkt zu kaufen.
- Mehr Transparenz: Durchschnittspreis aus mehreren Einkäufen ist nachvollziehbar kalkuliert.
- Planungssicherheit: Spätestens vor Lieferbeginn stehen Preis und Liefermenge fest.
- Flexibilität: Reaktion auf Markttrends und Energiepreisentwicklungen möglich.
Die zwei gängigen Tranchenmodelle im Vergleich
Horizontales Tranchenmodell
Hier wird der Energiebedarf in gleich große Tranchen aufgeteilt, z. B. vier Teilmengen über das Jahr. Diese werden zu definierten Zeitpunkten eingekauft. Der finale Strompreis ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel aller Tranchenpreise.

Vertikales Tranchenmodell
Hier erfolgt die Aufteilung in Jahres-, Quartals- oder Monatsprodukte. Die Tranchegröße kann variieren. Dieses Modell eignet sich besonders bei flexibler Planung oder wechselndem Bedarf.

Für welche Unternehmen eignet sich das Strom-Tranchenmodell?
Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch ab ca. 1 bis 5 GWh profitieren besonders vom Tranchenmodell. Es bietet sich für energieintensive Branchen, Industrieunternehmen sowie für große Gewerbebetriebe oder kommunale Träger an, die ihre Energiekosten aktiv steuern möchten. In Kombination mit einer digitalen Beschaffungsplattform wie ecoplanet lassen sich Timing, Fixierung und Reporting deutlich effizienter gestalten.
So funktioniert der Tranchen-Einkauf Schritt für Schritt
- Bedarf analysieren: Jahresverbrauch und Lastgang bestimmen.
- Tranchen definieren: Anzahl, Größe und Zeitpunkte festlegen.
- Preisentwicklung beobachten: Über Marktdaten, Plattformen oder Dienstleister.
- Tranche fixieren: Per Klick oder mit dem Energiepartner zum aktuellen Marktpreis.
- Wiederholen: Bis alle Tranchen beschafft sind.
- Abrechnung: Durchschnittlicher Energiepreis der Tranchen bildet die Grundlage.
Welche Strombeschaffungsstrategie ist die richtige?
Das Tranchenmodell bietet einen ausgewogenen Mittelweg zwischen Sicherheit und Flexibilität – und eignet sich besonders in volatilen Marktphasen.
Häufige Fragen zum Strom-Tranchenmodell
Was ist eine Tranche beim Strom?
Eine Teilmenge des gesamten Strombedarfs, die separat zu einem bestimmten Zeitpunkt eingekauft wird.
Ist das Tranchenmodell günstiger als Festpreis?
Langfristig oft ja, da das Risiko eines schlechten Einkaufszeitpunkts reduziert wird.
Wie viele Tranchen sollte man wählen?
Häufig 3–5 pro Jahr. Je mehr Tranchen, desto besser die Risikostreuung – aber auch mehr Aufwand.
Wie wird der Preis berechnet?
Der finale Strompreis ergibt sich aus dem Mittelwert aller fixierten Tranchenpreise plus ggf. einem Dienstleistungsaufschlag.
Was ist der Settlement-Preis?
Ein durchschnittlicher Börsenpreis des Vortages, der als Referenz für die Preisbildung vieler Energieprodukte dient.