EEW Förderung: Bundesförderung für Energieeffizienz im Überblick

Olivia Matondo
5.5.2025

Energieeffizienz ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Mit der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW Förderung) unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Unternehmen bei Investitionen in energieeffiziente Technologien und Prozesse. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fördermöglichkeiten es gibt, wer sie beantragen kann und wie der Prozess abläuft.

EEW Förderung – Das Wichtigste in Kürze

  • Die EEW Förderung unterstützt Unternehmen finanziell bei Investitionen in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Dadurch sollen der Energieverbrauch gesenkt, der CO2-Ausstoß reduziert und langfristig die Betriebskosten gesenkt werden.
  • Die Förderung ist in sechs Module unterteilt, die unterschiedliche Investitionsbereiche abdecken. Unternehmen können Zuschüsse für effiziente Technologien, Prozessoptimierungen, digitale Steuerungssysteme, Transformationspläne und Elektrifizierung erhalten.
  • Förderberechtigt sind private und kommunale Unternehmen, Freiberufler sowie Contractoren, die förderfähige Maßnahmen für andere Unternehmen umsetzen. Die Förderung richtet sich sowohl an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als auch an große Unternehmen, wobei KMU oft höhere Fördersätze erhalten.
  • Die Förderquote variiert je nach Modul, Unternehmensgröße und Art der Investition. Während kleine Unternehmen bis zu 60% Förderung für bestimmte Maßnahmen erhalten können, liegt der Fördersatz für größere Unternehmen oft niedriger.

Was ist die EEW Förderung?

Die BAFA EEW Förderung ist ein staatliches Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Sie wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwaltet und richtet sich an Unternehmen, die ihre Energie- und Ressourceneffizienz verbessern möchten.

Das Ziel der Förderung ist es, Betriebe finanziell bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu unterstützen. Dadurch sollen Energieverbrauch und CO2-Emissionen gesenkt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt werden. Besonders für produzierende Unternehmen, die große Mengen an Energie verbrauchen, kann die Förderung eine bedeutende Kostenersparnis bringen.

Wie ist die EEW Förderung aufgebaut?

Die BAFA EEW Förderung ist modular aufgebaut und umfasst verschiedene Maßnahmen, die von der Anschaffung effizienter Maschinen über digitale Steuerungssysteme bis hin zur Elektrifizierung von Prozessen reichen. Unternehmen können dabei zwischen zwei Fördermöglichkeiten wählen:

  • Direkte Zuschüsse: Unternehmen erhalten einen finanziellen Zuschuss für förderfähige Investitionen, der nicht zurückgezahlt werden muss.
  • Zinsvergünstigte Kredite mit Tilgungszuschuss: Alternativ können Unternehmen Fördermittel in Form eines zinsgünstigen Kredits über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beantragen, bei dem ein Teil der Kreditsumme als Zuschuss gewährt wird.

Die Förderung ist sowohl für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) als auch für große Unternehmen verfügbar. Allerdings profitieren KMU oft von höheren Fördersätzen, um ihnen den Umstieg auf energieeffiziente Technologien zu erleichtern.

Wichtig zu beachten ist, dass die Förderung nur für Investitionen gewährt wird, die vorab beantragt und erst nach Genehmigung umgesetzt werden. Nach Abschluss der Maßnahme müssen Unternehmen einen Verwendungsnachweis beim BAFA einreichen, um die Auszahlung der Fördermittel zu erhalten.

Weitere Informationen sowie die aktuellen Richtlinien zur BAFA EEW Förderung sind auf der offiziellen Webseite des BAFA zu finden.

Wer kann die Förderung beantragen?

Die EEW Förderung steht einer breiten Zielgruppe zur Verfügung. Förderberechtigt sind:

  • Private Unternehmen mit Sitz in Deutschland
  • Kommunale Unternehmen
  • Freiberuflich Tätige, sofern ihre Betriebsstätte überwiegend für die freiberufliche Tätigkeit genutzt wird
  • Contractoren, die Maßnahmen für ein antragsberechtigtes Unternehmen umsetzen

Nicht antragsberechtigt sind unter anderem

  • Kommunen
  • Unternehmen mit mehr als 50% Bundesanteil 
  • Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten

Die sechs Fördermodule im Überblick

Die EEW Förderung gliedert sich in sechs Module, die verschiedene Investitionen in Energie- und Ressourceneffizienz abdecken.

Modul 1 – Querschnittstechnologien

Dieses Modul richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und fördert:

  • Hocheffiziente elektrische Motoren, Pumpen und Ventilatoren
  • Drucklufterzeuger und Frequenzumrichter
  • Wärmeübertrager zur Abwärmenutzung
  • Wärmedämmung für Bestandsanlagen

Förderquote:

  • Kleine Unternehmen: bis zu 25%
  • Mittlere Unternehmen: bis zu 20%

Modul 2 – Prozesswärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien

Gefördert werden Anlagen, die Prozesswärme aus erneuerbaren Energien bereitstellen:

  • Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie
  • Biomasse-Feuerungsanlagen und KWK-Anlagen

Förderquote:

  • Kleine Unternehmen: bis zu 60%
  • Mittlere Unternehmen: bis zu 50%
  • Große Unternehmen: bis zu 40%

Modul 3 – Mess-, Steuer- und Regelungstechnik & Energiemanagement-Software

Dieses Modul unterstützt Investitionen in:

  • Energiemanagementsoftware und Schulungen
  • Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) zur Optimierung von Energieflüssen

Förderquote:

  • Kleine Unternehmen: bis zu 45%
  • Mittlere Unternehmen: bis zu 35%
  • Große Unternehmen: bis zu 25%

Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen

Dieses Modul ist in zwei Bereiche unterteilt:

1.Basisförderung:

  • Förderung von bestimmten energieeffizienten Produktionsanlagen
  • Erforderliche Mindestenergieeinsparung: 15%
  • Förderquote: 10% für mittlere Unternehmen, 15% für kleine Unternehmen

2.Premiumförderung:

  • Förderung von Prozessoptimierungen, Elektrifizierung und Abwärmenutzung
  • Voraussetzung: Mindest-THG-Reduktion von 30% oder mindestens 100–1.000 t CO₂-Einsparung pro Jahr
  • Förderquote: bis zu 45%
  • Zusätzlich gibt es einen Dekarbonisierungsbonus, wenn Maßnahmen zur Elektrifizierung oder Wasserstoffnutzung umgesetzt werden.

Modul 5 – Transformationsplan

Hierbei werden Unternehmen unterstützt, die eine langfristige Strategie zur Klimaneutralität entwickeln wollen. Die Förderung umfasst die Erstellung eines Transformationsplans, mit dem CO2-Reduktionsmaßnahmen geplant werden.

Förderquote:

  • Bis zu 50% der Kosten für die Beratung und Erstellung

Modul 6 – Elektrifizierung kleiner Unternehmen

Dieses Modul richtet sich gezielt an kleine Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern und fördert:

  • Austausch fossiler Antriebe durch elektrische Technologien
  • Umrüstung bestehender Produktionsanlagen auf elektrische Energie

Förderquote:

  • 33% der Investitionskosten

Wie läuft der Antragsprozess ab?

Die Beantragung der EEW Förderung erfolgt online über das BAFA-Portal. Der Ablauf gliedert sich in folgende Schritte:

  1. Antragstellung
  • Einreichung des Antrags vor Beginn der Maßnahme
  • Angabe der geplanten Investition und erwarteten Einsparungen
  1. Prüfung und Bewilligung
  • Ausstellung eines Zuwendungsbescheids durch das BAFA
  • Förderzusage als Voraussetzung für den Maßnahmenstart
  1. Umsetzung der Maßnahme
  • Maßnahmen müssen innerhalb einer bestimmten Frist umgesetzt werden
  • Mindestbetriebsdauer: 3 Jahre nach Abschluss
  1. Verwendungsnachweis und Auszahlung
  • Nachweis über die durchgeführten Maßnahmen
  • Auszahlung der Förderung nach Prüfung durch das BAFA

Wie hoch ist die Förderung?

Die Förderhöhe hängt von der Unternehmensgröße, dem Fördermodul und den Investitionskosten ab. Es wird zwischen Investitionsgesamtkosten (IGK) und Investitionsmehrkosten (IMK) unterschieden:

  • Investitionsgesamtkosten (IGK): Alle einmaligen Kosten für die Anschaffung und Installation einer Anlage
  • Investitionsmehrkosten (IMK): Differenz zwischen einer herkömmlichen und einer energieeffizienten Investition

Die Förderquoten liegen je nach Modul und Unternehmensgröße zwischen 10% und 60%.

Quellen