Der Industriestrompreis kommt – aber nicht für alle.

Olivia Matondo
24.6.2025

Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Es klang lange wie ein politisches Schlagwort – jetzt wird es Realität:

Die EU-Kommission erlaubt Mitgliedsstaaten, energieintensiven Unternehmen massive Strompreis-Rabatte zu gewähren. Der sogenannte Industriestrompreis soll helfen, Europas Industrie im globalen Wettbewerb zu entlasten.

Doch so einfach, wie es klingt, ist es nicht.

Denn: Nur eine sehr begrenzte Gruppe von Unternehmen wird überhaupt profitieren.

Für alle anderen heißt das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden – mit smarter Beschaffung, regulatorischem Überblick und einer klaren Energiestrategie.

Wir haben die wichtigsten Fragen rund um den Industriestrompreis für Sie beantwortet – verständlich, aktuell und praxisnah.

Was ist der Industriestrompreis?

Der Industriestrompreis ist ein staatlich ermöglichter Stromrabatt für Unternehmen, die besonders viel Energie verbrauchen und in globalem Wettbewerb stehen.

Die EU erlaubt künftig Rabatte von bis zu 50 % auf bis zu 50 % des Stromverbrauchs – unter strengen Auflagen.

Ziel: Standorte sichern, Arbeitsplätze erhalten, Dekarbonisierung vorantreiben.

Gibt es den Industriestrompreis 2025?

Ja – ab 2025 ist der Strompreis für Industrie EU-rechtlich erlaubt.

Aber: Deutschland muss ihn noch national umsetzen. Förderprogramme und Antragsverfahren sind in Planung – Unternehmen sollten sich dennoch jetzt vorbereiten.

Welche Unternehmen bekommen den Industriestrompreis?

Nur Unternehmen, die auf der sogenannten KUEBLL-Liste (Carbon-Leakage-Liste der EU) stehen, dürfen von den Rabatten profitieren.

Das betrifft z. B.:

  • Aluminium-, Stahl- und Metallverarbeitung
  • Chemie- und Grundstoffindustrie
  • Papierherstellung
  • Glas-, Zement- und Keramikproduktion

Insgesamt sind das etwa 2.000 Unternehmensgruppen europaweit.

Der Mittelstand, das verarbeitende Gewerbe, der Handel und Dienstleistungsbranchen sind nicht berücksichtigt.

Was ist die KUEBLL-Liste?

Die KUEBLL-Liste ist eine offizielle Liste der EU, die sogenannte Carbon-Leakage-Risiken benennt – also Branchen, die wegen hoher Energiekosten und internationalem Wettbewerbsdruck ihre Produktion ins Ausland verlagern könnten.

Nur wer auf dieser Liste steht, kann laut EU-Rahmen einen Industriestrompreis erhalten.

Gilt der Industriestrompreis automatisch?

Nein.

Der Preisvorteil ist kein Automatismus, sondern an klare Voraussetzungen gebunden:

  • Der Mitgliedsstaat muss ein Förderprogramm aufsetzen
  • Das Unternehmen muss Gegenleistungen erbringen (z. B. CO2-Reduktion)
  • Die Förderung ist befristet, dokumentationspflichtig und beihilferechtlich überwacht

Wie beantrage ich den Industriestrompreis?

Derzeit gibt es noch kein aktives Antragsverfahren in Deutschland.

Aber die Vorbereitungen laufen. Wenn Ihr Unternehmen betroffen sein könnte, sollten Sie:

  1. Ihre Förderfähigkeit frühzeitig prüfen
  2. Interne Energie- und Dekarbonisierungsmaßnahmen vorbereiten
  3. Auf dem Laufenden bleiben, was nationale Förderstrukturen betrifft

Was kann ich tun, wenn mein Unternehmen keinen Industriestrompreis bekommt?

Dann gilt: Jetzt erst recht handeln.

Es gibt zahlreiche Hebel, um auch ohne direkte Förderung in Richtung Industriestrompreis zu kommen:

  • Strategischer Energieeinkauf (z. B. Tranchenmodelle, Timing, Marktzugänge)
  • Netzentgeltoptimierung durch Standortanalyse, Leistungspreissteuerung
  • Lastmanagement: Verschiebung energieintensiver Prozesse in günstige Zeitfenster
  • ISO 50001-Zertifizierung, um regulatorisch zu profitieren und Effizienzpotenziale zu heben
  • Eigenverbrauch, erneuerbare Energien (z.b. PV), Speicher und Flexibilität als direkte Kostenhebel

Wie kann ich prüfen, ob mein Unternehmen auf der KUEBLL-Liste steht?

Die Liste ist öffentlich – sie wird regelmäßig von der EU-Kommission und dem BAFA veröffentlicht.

Wir unterstützen Sie gern bei der Einschätzung, ob:

  • Ihre Branche gelistet ist
  • Ihr Unternehmen in ein förderfähiges Cluster fällt
  • und welche nächsten Schritte sinnvoll sind

Warum sollten Sie jetzt aktiv werden?

Weil der Industriestrompreis keine Einladung an alle ist.

Und weil klar ist: Wer nicht dazugehört, muss es sich selbst verdienen.

Unternehmen, die ihre Energiebeschaffung frühzeitig optimieren und regulatorische Chancen nutzen, können auch ohne Subventionen Preise auf Industrieniveau erreichen.

Und wer heute seine Strategie aufstellt, sichert sich nicht nur günstigere Kosten – sondern auch Handlungsspielraum für kommende Regulierungen, CO2-Bepreisung und Marktveränderungen.

Fazit

Der Industriestrompreis ist mehr Signal als Lösung – er hilft wenigen, stellt aber viele vor neue Fragen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Energiepolitik neu auszurichten:

  • Realistisch.
  • Datenbasiert.
  • Zukunftssicher.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Unternehmen davon profitieren oder alternativ neue Wege gehen kann – sprechen Sie uns an.

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Quellen