Immer mehr Unternehmen setzen auf Photovoltaikanlagen, um ihre Energiekosten zu senken. Doch ohne Speicher wird ein Teil des erzeugten Stroms nicht genutzt, da er nur während der Sonneneinstrahlung verfügbar ist. Batteriespeicher ermöglichen es, Strom zu speichern und flexibel einzusetzen. Dadurch wird die Eigenversorgung effizienter, die Stromrechnung planbarer und die Energieversorgung stabiler.
Zusammenfassung Batteriespeicher für Unternehmen
- Batteriespeicher speichern überschüssigen Strom aus Photovoltaik, Blockheizkraftwerken oder günstigem Netzstrom und stellen ihn bei Bedarf bereit. Unternehmen können Lastspitzen abfedern, Eigenverbrauch erhöhen und die Energieversorgung stabilisieren.
- Lithium-Ionen-Speicher sind Standard, modular erweiterbar und haben eine Lebensdauer von 10–15 Jahren. Großspeicher und alternative Technologien bieten je nach Bedarf Lösungen. Die Investition amortisiert sich meist nach 6–12 Jahren, unterstützt durch Förderungen und niedrigere Netzentgelte.
- Batteriespeicher senken CO₂-Emissionen, können recycelt werden und verursachen geringe Betriebskosten. Sie erhöhen die Eigenversorgung und Versorgungssicherheit, ermöglichen aber in der Regel keine vollständige Autarkie.
Wie funktioniert ein Batteriespeicher im Unternehmen?
Ein Batteriespeicher nimmt überschüssigen Strom auf und stellt ihn bei Bedarf wieder bereit. Dieser Strom kann aus einer Photovoltaikanlage stammen, aus einem Blockheizkraftwerk erzeugt oder zu günstigen Preisen aus dem Netz eingekauft werden. Unternehmen können so Lastspitzen reduzieren, Maschinen auch in Zeiten ohne Solarstrom betreiben und Fahrzeuge laden, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist.
Wichtige Funktionen im Überblick:
- Speicherung von Eigenstrom: PV-Strom wird nicht eingespeist, sondern intern verbraucht.
- Lastmanagement: Strom wird bei hoher Nachfrage aus dem Speicher bereitgestellt, um Netzgebühren zu senken.
- Unterstützung der Elektromobilität: Ladepunkte können mit gespeicherter Energie betrieben werden.
- Stabilisierung der Energieversorgung: Besonders relevant für Prozesse, die nicht unterbrochen werden dürfen.
Welche Speichertechnologien sind für Unternehmen geeignet?
Die Wahl der Speichertechnologie hängt von der Größe des Unternehmens, dem Energiebedarf und der gewünschten Lebensdauer ab.
Lithium-Ionen-Speicher (LFP oder NMC):
Lithium-Ionen-Speicher sind heute Standard in Industrie und Gewerbe. Sie bieten eine hohe Effizienz (bis zu 95 %), benötigen wenig Platz und haben eine Lebensdauer von rund 10 bis 15 Jahren. Die Systeme sind modular aufgebaut, sodass Kapazität später hinzugefügt werden kann.
Großspeicher (Containerlösungen):
- Kapazität von 100 kWh bis in den Megawattbereich
- Einsatz in größeren Betrieben oder für mehrere Standorte
Besonders geeignet, um Lastspitzen abzufedern oder Stromnetz-Dienstleistungen anzubieten
Alternative Technologien:
Redox-Flow- und Salzwasserspeicher befinden sich noch überwiegend in der Pilotphase. Sie könnten künftig interessant werden, da sie besonders langlebig und ressourcenschonend sind. Für den Mittelstand sind sie aktuell aber noch keine etablierte Option.
Wie lange hält ein Batteriespeicher?
Die Lebensdauer eines Speichers hängt von der Technologie, der Nutzung und den Umgebungsbedingungen ab. Lithium-Ionen-Speicher erreichen typischerweise 4.000 bis 10.000 Ladezyklen. Das entspricht rund 10 bis 15 Jahren Einsatz im Unternehmen. Hersteller geben häufig Garantien über mindestens 10 Jahre, was Investitionssicherheit schafft.
Die tatsächliche Lebensdauer wird auch durch Faktoren wie Temperatur, Ladegeschwindigkeit und Entladetiefe beeinflusst. Systeme mit gutem Temperaturmanagement und intelligenter Steuerung erreichen ihre maximale Betriebszeit.
Was kostet ein Batteriespeicher?
Die Kosten hängen stark von der Größe ab. Kleinere Systeme zwischen 50 und 200 kWh liegen bei 500 bis 900 € pro Kilowattstunde. Großspeicher im Megawattbereich kosten 300 bis 500 € pro Kilowattstunde.
Für mittelständische Unternehmen bewegen sich die Investitionen zwischen einigen zehntausend und mehreren hunderttausend Euro. Zusätzlich müssen Ausgaben für Planung, Installation und Netzanschluss berücksichtigt werden. Positiv ist, dass die Preise für Batteriespeicher in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sind und laut Prognosen weiter zurückgehen werden.
Lohnt sich ein Batteriespeicher wirtschaftlich?
Ob sich ein Speicher lohnt, hängt von Strompreisen, Förderungen und Eigenverbrauch ab. Unternehmen profitieren in mehreren Bereichen:
- Peak Shaving: Lastspitzen können mit gespeicherter Energie abgefedert werden, wodurch Netzentgelte deutlich sinken.
- Erhöhter Eigenverbrauch: Ohne Speicher liegt dieser oft bei 30 %. Mit Speicher können 60 % bis 70 % des erzeugten Stroms genutzt werden.
- Einkauf von günstigem Netzstrom: Strom kann nachts oder bei niedrigen Börsenpreisen geladen und später genutzt werden.
- Versorgungssicherheit: Unternehmen mit sensiblen Prozessen sichern so ihre Produktion ab.
Die Amortisation liegt im Durchschnitt zwischen 6 und 12 Jahren. Die Wirtschaftlichkeit verbessert sich, wenn Energiepreise steigen oder Förderungen genutzt werden können.
Welche Betriebskosten fallen an?
Batteriespeicher verursachen vergleichsweise geringe Betriebskosten. Neben einer fachgerechten Installation sind regelmäßige Wartungen notwendig, etwa zur Überprüfung von Software, Kühlung und Anschlüssen. Größere Reparaturen sind selten, da es sich um geschlossene Systeme handelt. Die laufenden Kosten sind deshalb planbar und niedrig im Vergleich zu den möglichen Einsparungen.
Wie viel Eigenverbrauch kann ich mit einem Speicher abdecken?
Unternehmen nutzen ohne Speicher nur etwa 30 % des erzeugten Solarstroms selbst. Mit Speicher kann dieser Anteil auf 60 % bis 80 % erhöht werden. Je nach Speichergröße, Produktionszeiten und Strombedarf kann der Wert variieren. Damit lassen sich die Stromkosten spürbar senken und die Abhängigkeit vom Netz verringern.
Reicht ein Batteriespeicher für Autarkie?
Eine vollständige Autarkie ist für Unternehmen in der Regel nicht möglich. Um alle Bedarfe jederzeit abzudecken, sind sehr große Speichersysteme notwendig, die wirtschaftlich nicht sinnvoll wären. Ein Speicher reduziert aber den Netzstrombezug deutlich und trägt so zu mehr Eigenversorgung und Versorgungssicherheit bei.
Wie nachhaltig sind Batteriespeicher?
Die Herstellung von Lithium-Ionen-Speichern ist energie- und ressourcenintensiv. Im Betrieb sparen sie jedoch über ihre Lebensdauer mehr CO₂ ein, da sie den Einsatz von erneuerbarem Strom maximieren. So können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren.
Können Batteriespeicher recycelt werden?
Ja. Es gibt Verfahren, mit denen Rohstoffe wie Lithium, Nickel oder Kobalt zurückgewonnen werden. Der Recyclingprozess wird kontinuierlich verbessert, da die Nachfrage nach Speichern steigt. Für Unternehmen bedeutet das, dass Altbatterien nicht entsorgt, sondern in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können.
Gibt es Förderungen für Batteriespeicher?
Für mittelständische Unternehmen gibt es regional und teilweise landesweit Fördermöglichkeiten für Batteriespeicher, insbesondere wenn die Anlagen in Verbindung mit Photovoltaik betrieben werden. Bundesweite Programme gibt es aktuell nicht, aber einige Bundesländer (z. B. Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) und einzelne Kommunen unterstützen gewerbliche Stromspeicher mit Zuschüssen.
Muss ein Speicher angemeldet werden?
Ja. Batteriespeicher sind meldepflichtig im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Diese Anmeldung ist gesetzlich vorgeschrieben. In den meisten Fällen übernimmt der Installateur die Registrierung, sodass der Aufwand für Unternehmen gering bleibt.
Fazit - Vorteile und Nutzen von Batteriespeichern
Batteriespeicher sind für mittelständische Unternehmen und Filialisten eine zentrale Technologie, um Stromkosten zu senken und den Eigenverbrauch von erneuerbaren Energien zu erhöhen. Sie verlängern die Nutzbarkeit von Solarstrom, reduzieren Netzentgelte durch Lastmanagement und verbessern die Versorgungssicherheit. Die Investitionskosten sind zwar hoch, sinken jedoch kontinuierlich, und die Systeme amortisieren sich in vielen Fällen innerhalb von sechs bis zwölf Jahren.
Neben den ökonomischen Vorteilen tragen Batteriespeicher auch zur Nachhaltigkeit bei, da sie CO₂-Emissionen senken und wertvolle Rohstoffe recycelt werden können. Mit einer passenden Speichergröße und intelligenter Steuerung durch ein Energiemanagementsystem können Unternehmen ihre Energienutzung optimieren und sich langfristig unabhängiger vom Strommarkt machen.
Quellen
- Lebensdauer Energiespeicher ist länger als gedacht | eww Gruppe
- Batteriespeicher in der Industrie – wofür lohnen sie sich wirklich? | enerkii
- Batteriespeicher und ihre Vorteile für Unternehmen | Elevion Green